€999.00
Rebel hat das Pineapple-Modell überarbeitet und mit vier runden, seitlichen Soundports versehen. Es ist erstaunlich, welchen Unterschied diese zusätzlichen Schallöffnungen machen. Als Spieler hört man sich natürlich erst einmal besser. Das neue Modell hat deutlich mehr Höhen, die nicht nur durch die Soundports, sondern auch vom Zuhörer, der vor der Ukulele sitzt, wahrnehmbar sind.
In den mittleren und tiefen Frequenzen ist der Klang unverändert, sodass man immer noch von dem unten beschriebenen „Handschuhton” sprechen kann – nur eben mit mehr Höhen.
Eine weitere Veränderung, über die ich mich persönlich sehr freue – auch wenn das Geschmackssache ist – ist das neue Gigbag. Es ist in neutralem Schwarz gehalten, exakt an die Form und Größe der Pineapple angepasst und hat eine Tasche mit Reißverschluss.
Abgesehen von der oben beschriebenen klanglichen Veränderung gilt alles, was ich zur Pineapple ohne Soundport geschrieben habe:
Als erstes fällt einem sofort die elegante Formgebung auf. Eine Pineapple in Tenorgröße kann schnell etwas "übergewichtig" aussehen, da die Decke oft sehr breit ausfällt. Die Rebel Pineapple geht hier einen komplett anderen Weg.
Mit 18,5 cm an der breitesten Stelle ist sie z.B. etwa fünf Zentimeter schmaler als eine Pono Pineapple. Dazu kommt, daß der Korpus am Zargenstoß auf einer Länge von 6cm gerade verläuft. So kann man die Rebel Pineapple nicht nur einfach auf den Tisch stellen:-)) Mit den stark gerundeten Schultern, der schmalen Decke und dieser Abflachung hat sie für mich das mit Abstand eleganteste und formschönste Design aller Pineapple Tenor.
Interessant ist natürlich auch, wie sich diese Form bzw. die Größe der Deckenfläche klanglich bemerkbar macht. Normalerweise klingt eine Pineapple im Vergleich zu der "normal" gebauten Tenor etwas voller durch die größere Deckenfläche und das höhere Luftvolumen des Korpus. Die Unterschiede sind jedoch zumeist recht gering.
Ganz anders bei der Rebel: die Pineapple hat einen engeren Frequenzverlauf mit deutlich weniger Höhen. Dadurch treten die mittleren und tiefen Frequenzen weiter in den Vordergrund, die Pineapple klingt umwerfend weich und warm. Bei einer Jazzgitarre würde man hier vom berühmten "Handschuhton" sprechen.
Beim ersten Anspielen mußte ich sofort an die "Giraffe" von Koaloha denken ( die KSM-T2, eine Sopran mit einem Tenorhals). Und wenn man es recht bedenkt, ist das nicht verwunderlich, kombiniert auch diese Ukulele einen Tenorhals mit einem ungewöhnlich kleinen Korpus.
Die Koaloha hat allerdings durch die unterschiedliche Beleistung einen "knalligeren" Ton. Die Rebel dagegen klingt so entspannt, wie sie sich spielt. Perfekt für romantische Abende oder Fingerstyle in Richtung Swing/Jazz. Auch klassische Musik steht der Pineapple gut.
Nicht immer macht die Einführung eines neuen Modells für mich Sinn. Oft unterscheidet sich das Neue nicht besonders vom Alten. Dann entsteht bei mir der Eindruck, der Hersteller möchte seine Produktpalette vergrößern, ohne wirklich viel Zeit und Arbeit in die Entwicklung zu stecken.
Die Rebel Pineapple Tenor allerdings ist ein klanglich und optisch absolut eigenständiges Instrument mit sehr deutlichen Unterschieden zu der Double Creme Tenor.
Fazit: eine gelungene Ergänzung zum Rebel-Line-up.
Verantwortliche Person für die EU: David & Puls Ukulelenhandel GbR, Eresburgstr. 24-29 12103 Berlin, Germany, info@gute-ukulele.de