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Eine weitere neue Idee von Pepe neben der STC ist die Replica, eine genaue "Kopie" seiner in Kalifornien handgebauten Custom Shop Ukulelen.
Pepe war sehr angetan von der fachlichen und handwerklichen Qualität der Fa. Ayers, die für ihn die Tiny Tenor und die XS - und seit diesem Jahr auch die STC - baut. Daher bat er sie, eine Ukulele nach den Spezifikationen zu bauen, die er entwickelt hat und war von dem Ergebnis so begeistert, daß diese Ukulele nun in Serie gehen. Der Name "Replica" ist also Programm.
Pepe`s Custom Tenor 5 Serie - und somit auch die Replica - unterscheidet sich in einigen Punkten von allen anderen Herstellern. Diese Unterschiede fallen nicht sofort ins Auge, sind aber für den von Pepe gewünschten Sound notwendig.
Zunächst einmal geht der Hals am 12. Bund in den Korpus über (sonst immer der 14. Bund). Dadurch rückt die Bridge weiter nach hinten und befindet sich auf dem breitesten Teil der Decke, was die Schwingungsübertragung verbessert.
Dann benutzt er eine spezielle Art der Saitenbefestigung an der Bridge: man fädelt die Saite von oben durch das Loch in der Bridge und schiebt sie so weit in den Korpus, bis man sie durch das Schalloch herausziehen kann. Nun verknotet man das Ende und zieht die Saite wieder zurück. Das hört sich umständlich an, und ehrlich gesagt ist es das auch. Aber der große Vorteil dieser Befestigung ist, daß die Saite dadurch in einem sehr steilen Winkel über die Steinlage geführt wird. Steiler Winkel bedeutet einen höheren Druck, was zu einem volleren Ton führt.
Die Steinlage ist für eine bessere Intonation in den hohen Lagen kompensiert.
Auffallend ist auch die Beleistung des Bodens, auf dem drei Leisten parallel zu den Saiten angebracht sind, dafür wird auf eine Querbeleistung verzichtet - ein sog. "Reverse Fan Back Bracing". Auch wenn nicht sofort sichtbar, an der Decke wurde ebenfalls das von Pepe entwickelte Reverse Fan Bracing benutzt.
Optisch ist die Replica eine Augenweide. Die Proportionen sind perfekt, so fällt es auf den ersten Blick gar nicht auf, wie groß der Korpus ist (für genaue Angaben schaut mal unter "Details"). Auch der Hals hat XXL-Maße, 38 mm am Sattel auf 48 mm im 12 Bund, da hat man viel Platz. Die Bespielbarkeit ist super, die Saitenlage sehr flach eingerichtet, ohne zu schnarren.
Und das Wichtigste, der Sound: Die Replica ist sicherlich keine laute Ukulele. Wer das sucht, wird mit Koaloha besser fahren. Wer aber auf der Suche nach einem sehr detailreichen, warmen und weichen Koa-Sound ist, sollte die Replica in die engere Wahl nehmen. Sie geht eindeutig in die Richtung der Ko'olaus, die für mich unter den Top 3 der Ukulelen weltweit gehören.
Die Töne sind über das gesamte Griffbrett sehr ausgewogen mit einem herrlichen Sustain. Fingervibrato, Slides, Hammer-ons und Pull-Offs werden klangstark umgesetzt. Ein perfektes Instrument für Klassik, Fingerstyle, aber auch virtuoses Strumming über das gesamte Griffbrett à la Jake S.
Die Fotos zeigen das konkret zum Verkauf stehende Instrument, die Seriennr. lautet 22019. Mittlerweile gibt es auch ein extra für die Replica angefertigtes, sehr hochwertiges Gigbag, dieses ist im Preis enthalten.
Pepe Romero Jr. ist der Sohn des berühmten Gitarristen Pepe Romero (da hat der sich ja wirklich Mühe gegeben bei der Namensfindung für seinen Sohn...).
Pepe Jr. hat schon früh angefangen, sich für den Bau von klassischen Gitarren zu interessieren und hat eine entsprechende Ausbildung absolviert, später kam dann seine Liebe für den Ukulelenbau dazu. Die in seiner Werkstatt in Kalifornien hergestellten custom Ukulelen sind allerdings erst ab $3000 erhältlich.
Top of the line bei Pepe ist seine Custom 5 Serie, und die Replica ist eine haargenaue Kopie.
Der größte Unterschied zu allen anderen Herstellern ist auf den ersten Blick nicht erkennbar: die Beleistung von Boden und Decke. Pepe nennt diese "Reverse Fan". Sie sorgt dafür, dass Decke und Boden die Schwingungsenergie der Saiten möglichst ungehindert übertragen können. Das Ergebnis ist ein vollerer - nicht lauterer - Ton mit mehr Sustain.
Damit dieses Bracing seine Stärken voll ausspielen kann, hat Pepe intensiv mit der Korpusgröße in Kombination mit dem Hals-Korpus-Übergang experimentiert. Das Ergebnis ist ein sehr großer Korpus mit einem Halsübergang am 12. Bund. Und das Erstaunliche ist, dass die Ukulele durch ihre perfekten Proportionen auf den ersten Blick gar nicht "groß" wirkt.
Fazit: eine im Sound und in der Optik sehr außergewöhnliche Ukulele abseits des Mainstream.