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Diese Replica hat winzige weiße Einschlüsse auf der Kopfplatte (s. Foto). Daher hat mir der Vertrieb einen netten Rabatt eingeräumt, denn ich gerne weitergebe.
Als ich im Februar auf Hawaii war, sah ich bei meinen Freunden von der ukulelesite ein Replica-Modell hängen, das mir unbekannt war. Es kam mit einer Fichtendecke und einem Mahagonikorpus und war zwar preiswerter als das Koa- und Mangomodell, jedoch der Sound keinesfalls schlechter.
Im Gegenteil, bekommt die Replica durch die Fichtendecke eine gehörige Portion Höhen, Transparenz und Durchsetzungskraft. Natürlich klingen die Schwestern aus Mango und Koa wärmer, aber ihnen fehlen wiederum diese herrlich prickelnden Höhen der Fichte. Sowohl beim Strumming als auch beim Fingerstyle hat die Replica Fichte eine schärfere Saitentrennung und die Töne sind definierter, was gerade bei Uptempo-Nummern ein echter Vorteil ist.
Zurück in Deutschland nahm ich mit den Vertrieb Kontakt auf, um festzustellen, daß sie dieses Modell schon seit zwei Jahren am Lager haben, aber mir nichts davon erzählt haben. Daher bin ich jetzt in der glücklichen Lage, nicht nur dieses wirklich tolle Modell anbieten zu können, sondern dies auch noch zu dem Preis vor der Preiserhöhung in 2022.
Und hier der Text zur Replica, der natürlich auch für das Modell mit Fichte gilt:
Pepe`s Custom Tenor 5 Serie - und somit auch die Replica - unterscheidet sich in einigen Punkten von allen anderen Herstellern. Diese Unterschiede fallen nicht sofort ins Auge, sind aber für den von Pepe gewünschten Sound notwendig.
Zunächst einmal geht der Hals am 12. Bund in den Korpus über (sonst immer der 14. Bund). Dadurch rückt die Bridge weiter nach hinten und befindet sich auf dem breitesten Teil der Decke, was die Schwingungsübertragung verbessert.
Dann benutzt er eine spezielle Art der Saitenbefestigung an der Bridge: man fädelt die Saite von oben durch das Loch in der Bridge und schiebt sie so weit in den Korpus, bis man sie durch das Schalloch herausziehen kann. Nun verknotet man das Ende und zieht die Saite wieder zurück. Das hört sich umständlich an, und ehrlich gesagt ist es das auch. Aber der große Vorteil dieser Befestigung ist, daß die Saite dadurch in einem sehr steilen Winkel über die Steinlage geführt wird. Steiler Winkel bedeutet einen höheren Druck, was zu einem volleren Ton führt.
Die Stegeinlage ist für eine bessere Intonation in den hohen Lagen kompensiert.
Auffallend ist auch die Beleistung des Bodens, auf dem drei Leisten parallel zu den Saiten angebracht sind, dafür wird auf eine Querbeleistung verzichtet - ein sog. "Reverse Fan Back Bracing". Auch wenn nicht sofort sichtbar, an der Decke wurde ebenfalls das von Pepe entwickelte Reverse Fan Bracing benutzt.
Optisch ist die Replica eine Augenweide. Die Proportionen sind perfekt, so fällt es auf den ersten Blick gar nicht auf, wie groß der Korpus ist (für genaue Angaben schaut mal unter "Details"). Auch der Hals hat XXL-Maße, 38 mm am Sattel auf 48 mm im 12 Bund, da hat man viel Platz. Die Bespielbarkeit ist super, die Saitenlage sehr flach eingerichtet, ohne zu schnarren.
Die Fotos zeigen das konkret zum Verkauf stehende Instrument, die Seriennr. lautet 20010. Die Ukulele kommt in einem sehr passgenauen Gigbag.
Pepe Romero Jr. ist der Sohn des berühmten Gitarristen Pepe Romero (da hat der sich ja wirklich Mühe gegeben bei der Namensfindung für seinen Sohn...).
Pepe Jr. hat schon früh angefangen, sich für den Bau von klassischen Gitarren zu interessieren und hat eine entsprechende Ausbildung absolviert, später kam dann seine Liebe für den Ukulelenbau dazu. Die in seiner Werkstatt in Kalifornien hergestellten custom Ukulelen sind allerdings erst ab $3000 erhältlich.
Top of the line bei Pepe ist seine Custom 5 Serie, und die Replica ist eine haargenaue Kopie dieses Modells - aber nicht des Preisschildes.
Der größte Unterschied zu allen anderen Herstellern ist zunächst nicht auffällig: die Belastung von Boden und Decke. Pepe nennt diese Belastung "Reverse Fan". Diese Belastung sorgt dafür, daß Decke und Boden die Schwingungsenergie der Saiten so ungehindert wie möglich übertragen kann. Das führt zu einem volleren - nicht lauteren - Ton mit mehr Sustain.
Damit dieses Bracing seine Stärken voll ausspielen kann, hat Pepe intensiv mit der Größe des Korpus in Kombination mit dem Hals-/Korpusübergang experimentiert. Herausgekommen ist ein sehr großer Korpus mit dem Übergang des Halses am 12. Bund. Und das Erstaunliche ist, daß die Ukulele durch ihre perfekten Proportionen auf den ersten Blick überhaupt nicht "groß" wirkt.
Fazit: eine im Sound und in der Optik sehr außergewöhnliche Ukulele abseits des Mainstream.