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Maestro hatte früher die Fensterkopfplatte als bestellbare Option im Programm, diese dann aber 2017 (leider) gestrichen. Da ich selbst eine Maestro mit slotted headstock spiele und diesen Look wirklich großartig finde, freute ich mich sehr, als mir Hozen Anfang 2022 erzählte, er habe ein paar wenige Ukulelen mit eben diesem slotted headstock gebaut. Diese UT-SR ist eins dieser seltenen Modelle.
Neben dem Look hat die Fensterkopfplatte aber auch klangliche Auswirkungen. Die Saiten knicken hinter dem Sattel in einem steileren Winkel ab, so wird mehr Andruck auf die Sattelkerben erzeugt. Dabei liegt die g-Saite leicht auf dem Holz der Kopfplatte auf, die anderen drei Saiten laufen frei. Aber auch der Winkel der g-Saite ist immer noch deutlich höher als bei einer Schaufelkopfplatte. Dadurch gewinnt der Ton (leicht) an Fülle.
Im direkten Vergleich zur UT-SR mit Schaufelkopfplatte klingt das Modell mit der Fensterkopfplatte dann auch erwartungsgemäß mittiger und etwas runder, die Schaufelkopfplatte hat mehr Höhen und klingt spritziger. Aber noch einmal: die Unterschiede sind nicht sehr groß und nur im direkten Vergleich wahrnehmbar. Man kann also auch getrost nach Optik entscheiden:-))
Klanglich ähnelt sie natürlich der UT-MR mit Madagascar Rosewood. Die Fichtendecke bringt einen höhenreichen und kraftvollen Sound, durch den Palisanderkorpus kommt die entsprechende Wärme dazu. Nicht umsonst ist dieses Holzkomination bei Gitarren so beliebt.
Im direkten Vergeich hat die UT-SR einen Hauch mehr Höhen und etwas mehr Druck, die UT-MR klingt etwas wärmer. Aber diese Unterschiede sind klein. Vermutlich trägt auch die unterschiedliche Konstruktion der Brücke dazu bei, hier verwendet Maestro eine "string-through"-Bridge. Das sieht nicht nur immer ordentlich aus, sondern sorgt auch für einen steileren Winkel der Saite zur Stegeinlage und damit für mehr Druck.
Für mich liegt der größere Unterschied in der Optik. Nicht jede(r) ist ein Fan von auffallend gemaserten Hölzern, aber wer diese mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Auch das Design des Griffbretts entspricht absolut meinem Geschmack: keine Einlagen, dafür aber ein edles Abalone-Binding.
Der Cutaway beeinflußt den Sound so gut wie gar nicht. Wer gerne Material mit großem Tonumfang spielt, wird sich über den einfacheren Zugang zu den hohen Lagen und den dafür sehr moderaten Aufpreis von 50 Euro freuen.
Maestro hat in 2021 leicht die Preise angehoben. Ich finde ihre Instrumente aber mit all diesen Extras - Bevel, Soundport, gewölbtes Griffbrett, sehr hochwertiger Koffer - dieser Verarbeitung und diesem Sound noch immer sehr "preiswert".
Die Fotos zeigen das konkret zum Verkauf stehende Instrument, die Seriennummer lautet 2104-1594.
Eine kleine, aber feine Manufaktur in Singapur, die Gitarren und Ukulelen auf Boutique-Level bauen - und das allerdings „heavily underpriced“ (Kommentar der berühmten Gitarrenbauerin Linda Manzer).
Ich habe den Chef Hozen auf der Messe Frankfurt 2014 kennengelernt und war sofort begeistert von dem unglaublich hohen Niveau ihrer Instrumente. Details wie Schalloch in der Zarge, gewölbtes Griffbrett, Acht-Loch-Steg, spezielles Beleistungssytem und vieles mehr ließen mich einen Preis weit jenseits der 1000,-Euro-Marke erwarten.
Als sie mir die Preise dann nannten, habe ich sofort zwei Ukulelen für mich gekauft - und kurze Zeit später noch ein paar mehr für meinen Shop. Ein echter Geheimtip!!